Montag, 26. Mai 2014

Warum gibt es im Urwald keine Uhren? Sinnvolle Antworten auf sinnlose Fragen – Teil 3




Spätestens seit dem Dschungelcamp wissen wir, dass es im Urwald keine Uhren gibt. Aber warum?
Urwälder sind die natürlichsten Waldökosysteme, die es auf der Erde gibt. Hier gibt es noch natürliche Vegetation ohne menschlichen Einfluss mit einer ungestörten natürlichen Dynamik. Urwald bezeichnet damit nicht nur den tropischen Regenwald. Vor 10 Jahren entsprachen noch etwa 36 % aller Wälder den strengen Kriterien der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations), heute dürften es aber schon weniger sein.


Da Uhren von Menschen erfundene Geräte sind und der Urwald einen Wald bezeichnet, der sich dadurch auszeichnet frei von menschlichen Einflüssen zu sein, ist es nur natürlich, dass es im Urwald keine Uhren gibt.
Und obwohl das Dschungelcamp alles andere als ein Urwald im Sinne dieser Bedeutung ist, gibt es dort keine Uhren. Der Grund ist, dass die Camp-Bewohner damit künstlich unter Druck gesetzt werden sollen, indem sie nicht wissen, wie spät es ist.
Ethymologisch ist die Uhr außerdem nicht mit der Vorsilbe Ur- verwandt.
Ur- bedeutet: zuerst, ursprünglich, unverfälscht. Das Präfix ur-, was nicht nur im mittelhochdeutschen, sondern auch im altenglischen und schwedischen, sowie dem altsächsischen und mittelniederländischen existierte, kommt von dem althochdeutschen ur oder altnordischen ōr, was „aus“ oder „heraus“ bedeutete.
Uhr hingegen bezeichnet nicht nur das mechanische Gerät, sondern auch „Stunde“. Diese heißt auf Lateinisch hōra, bzw. im romanischen ōra, auf altfranzösisch (h)ore, auf mittelniederdeutsch ur(e), auf mittelhochdeutsch ūr(e) und im frühneuhochdeutschen Or, Ur oder Uhr (Quelle 4+ 5).

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