Spätestens seit dem Dschungelcamp
wissen wir, dass es im Urwald keine Uhren gibt. Aber warum?
Urwälder sind die natürlichsten
Waldökosysteme, die es auf der Erde gibt. Hier gibt es noch natürliche
Vegetation ohne menschlichen Einfluss mit einer ungestörten natürlichen
Dynamik. Urwald bezeichnet damit nicht nur den tropischen Regenwald. Vor 10
Jahren entsprachen noch etwa 36 % aller Wälder
den strengen Kriterien der FAO (Food and Agriculture Organization of the United
Nations), heute dürften es aber schon weniger sein.
Da Uhren von Menschen erfundene
Geräte sind und der Urwald einen Wald bezeichnet, der sich dadurch auszeichnet
frei von menschlichen Einflüssen zu sein, ist es nur natürlich, dass es im
Urwald keine Uhren gibt.
Und obwohl das Dschungelcamp
alles andere als ein Urwald im Sinne dieser Bedeutung ist, gibt es dort keine
Uhren. Der Grund ist, dass die Camp-Bewohner damit künstlich unter Druck
gesetzt werden sollen, indem sie nicht wissen, wie spät es ist.
Ethymologisch ist die Uhr
außerdem nicht mit der Vorsilbe Ur- verwandt.
Ur- bedeutet: zuerst,
ursprünglich, unverfälscht. Das Präfix
ur-, was nicht nur im mittelhochdeutschen, sondern auch im altenglischen
und schwedischen, sowie dem altsächsischen und mittelniederländischen
existierte, kommt von dem althochdeutschen ur oder altnordischen ōr,
was „aus“ oder „heraus“ bedeutete.
Uhr hingegen bezeichnet nicht nur
das mechanische Gerät, sondern auch „Stunde“. Diese heißt auf Lateinisch hōra,
bzw. im romanischen ōra, auf altfranzösisch (h)ore, auf mittelniederdeutsch
ur(e), auf mittelhochdeutsch ūr(e) und im frühneuhochdeutschen Or, Ur
oder Uhr
(Quelle 4+ 5).
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Weitere Teile der Serie „Sinnvolle
Antworten auf sinnlose Fragen:
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