Dienstag, 3. Juni 2014

Klimaerwärmung abgesagt?



Am Mittwoch 23. Juni 2010 schrieb ich im Blog über die Klimaerwärmung. Dazu weiter unten mehr. Zunächst erst mal zu den aktuellen Werten.
Seit 2004 führe ich ein Wettertagebuch. Darin notiere ich nicht nur die tägliche Temperatur, die ich am Thermometer ablese, sondern suche mir auch aus dem Netz die tägliche Niederschlagsmenge heraus. Aus diesen Daten berechne ich seit 2006 die monatlichen und jährlichen Durchschnittswerte. Diese Tabellen spiegeln zwar nur das Wetter in und um Leipzig wieder, sie sind aber statistisch auf Deutschland weitgehend übertragbar.
Jahr
Durchschnitt
Kältester Monat
Wärmster Monat
Niederschlag
2006
13,48
Januar
Juli
385,1
2007
14,61
Dezember
August
684,3
2008
15,48
Dezember
Juli
460,6
2009
15,14
Januar
August
628,2
2010
11,96
Januar
Juli
718,9
2011
14,86
Januar
Juni
572,7
2012
14,08
Dezember
August
468,6
2013
13,04
Februar
Juli
597,7
Nach einem kurzen Jahresmitteltemperaturanstieg bis 2009 geht es mit der Temperatur stetig bergab. Ein vermehrter Niederschlag, wie von vielen prognostiziert, ist nicht festzustellen. Nach dem kalten und nassen 2010 pegelt sich der Niederschlag wieder mit abwechselnd hohen und niedrigen Werten eine Etage weiter unten ein, alleine dieser Statistik zufolge müsste 2014 ein sehr trockenes Jahr werden.

2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Jan
-2,41
6,87
5,54
2,19
-3,9
3,45
3,84
1,71
Feb
-0,75
7,57
9,24
4,10
1,43
3,5
0,45
1,39
März
3,09
11,7
10,48
8,8
8,39
10,2
12,52
1,935
April
12,86
18,3
14,36
21,36
14,26
17,9
14,4
13,13
Mai
18,87
20,51
22,67
20,83
13,9
21,06
21,06
17,387
Juni
22,76
23,03
24,56
20,46
23,0
23,93
21,36
21,43
Juli
29,35
23,93
25,35
25,87
27,9
21,42
23,61
26,42
Aug
21,03
24,0
24,93
28,71
22,39
23,81
25,45
25,48
Sept
22,6
16,86
19,76
23,06
17,23
23,16
20,6
18,0
Okt
15,45
12,58
16,19
11,97
13,29
14,84
13,87
15,58
Nov
13,26
6,83
9,4
11,26
7,9
8,26
8,13
7,3
Dez
7,64
3,06
3,29
3,06
-2,26
6,77
3,74
6,67
Temperaturen im Monatsmittel
Obwohl 2010 im Durchschnitt die niedrigsten Jahresmittel hat, sind die niedrigsten Monatsmittel meistens in anderen Jahren zu finden. Kältester Januar, Mai, Oktober und Dezember waren zwar 2010, kältester Februar, März, April und August waren 2006. Obwohl der wärmste Januar und April im Jahr 2007 lag, liegen der kälteste September und November auch im Jahr 2007. Allgemein betrachtet kann man sagen, dass auf sehr warme Winter häufig sehr kühle Sommer folgen, wie zuletzt 2011 sowie auf kalte Winter häufig sehr warme Sommer folgen, wie zuletzt 2013. Keine Spur also von der prognostizierten dauerhaften Angleichung von Winter und Sommer.

Frühling MAM
Sommer JJA
Herbst SON
Winter D-J2F2
2006
11,62
24,38
17,105
7,36
2007
16,847
23,65
12,9
5,946
2008
15,838
24,948
15,118
3,19
2009
16,998
25,015
15,434
0,196
2010
12,185
24,13
12,807
1,56
2011
16,386
23,054
15,424
3,686
2012
15,993
23,476
14,201
2,28
2013
10,817
24,443
13,626
6,878
Temperaturen Jahreszeitenübergreifend (Winter berechnet sich aus Dezember und Januar und Februar des Folgejahres)
Nur bei den Jahreszeitlichen Durchschnittstemperaturen kann man leichte Tendenzen feststellen, dass Frühling und Winter wärmer werden und Sommer und Herbst kühler.
Währenddessen wird die Lage in anderen Teilen der Welt immer dramatischer. Savannen werden zu Wüsten, Inseln werden vom steigenden Meeresspiegel überspült, Polkappen schmelzen.  Auch wenn es sich um geologisch völlig normale Prozesse handelt, sind solch kleine Veränderungen für den Menschen dramatisch. Auch wenn man in Deutschland den Klimawandel fast überhaupt nicht spürt, ist die Welt längst darin angekommen.
Ausgehend von der Tatsache, dass eine unbeeinflusste Natur die Dinge selbst wieder ins Lot bringt, halte ich mittlerweile zwei Dinge für bedenklich: 1. Der winzig kleine Anteil, den der Mensch an der Erderwärmung hat, kann unter bestimmten Umständen für eine angeschlagene Natur das Zünglein an der Waage sein, dass sie die Veränderungen nicht mehr, wie bisher selbst regulieren kann. 2. Auch die aktiven Bemühungen des Menschen die Erderwärmung zu stoppen, könnten für eine selbst regulierende Natur ein Problem darstellen.
Und eine weitere Überlegung bricht sich die Bahn: Wenn, wie die obigen Daten uns Mutmaßungen zeigen, ein Klimawandel, der in einigen Gegenden schon seit Jahrzehnten spürbar ist, in den gemäßigten Breiten erst viel später spürbar wird, ist es dann vor allem ein politisches Problem wenn die Staaten, die wirtschaftlich und technisch in der Lage sind, Dinge zu ändern, ein Problem erst bemerken, wenn es schon zu spät ist.
Ich behalte diese Entwicklungen weiter im Auge.


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