Am Mittwoch 23. Juni 2010 schrieb
ich im Blog über die Klimaerwärmung. Dazu weiter unten mehr.
Zunächst erst mal zu den aktuellen Werten.
Seit 2004 führe ich ein
Wettertagebuch. Darin notiere ich nicht nur die tägliche Temperatur, die ich am
Thermometer ablese, sondern suche mir auch aus dem Netz die tägliche
Niederschlagsmenge heraus. Aus diesen Daten berechne ich seit 2006 die
monatlichen und jährlichen Durchschnittswerte. Diese Tabellen spiegeln zwar nur
das Wetter in und um Leipzig wieder, sie sind aber statistisch auf Deutschland
weitgehend übertragbar.
Jahr
|
Durchschnitt
|
Kältester Monat
|
Wärmster Monat
|
Niederschlag
|
2006
|
13,48
|
Januar
|
Juli
|
385,1
|
2007
|
14,61
|
Dezember
|
August
|
684,3
|
2008
|
15,48
|
Dezember
|
Juli
|
460,6
|
2009
|
15,14
|
Januar
|
August
|
628,2
|
2010
|
11,96
|
Januar
|
Juli
|
718,9
|
2011
|
14,86
|
Januar
|
Juni
|
572,7
|
2012
|
14,08
|
Dezember
|
August
|
468,6
|
2013
|
13,04
|
Februar
|
Juli
|
597,7
|
Nach einem kurzen
Jahresmitteltemperaturanstieg bis 2009 geht es mit der Temperatur stetig
bergab. Ein vermehrter Niederschlag, wie von vielen prognostiziert, ist nicht festzustellen.
Nach dem kalten und nassen 2010 pegelt sich der Niederschlag wieder mit
abwechselnd hohen und niedrigen Werten eine Etage weiter unten ein, alleine
dieser Statistik zufolge müsste 2014 ein sehr trockenes Jahr werden.
2006
|
2007
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
|
Jan
|
-2,41
|
6,87
|
5,54
|
2,19
|
-3,9
|
3,45
|
3,84
|
1,71
|
Feb
|
-0,75
|
7,57
|
9,24
|
4,10
|
1,43
|
3,5
|
0,45
|
1,39
|
März
|
3,09
|
11,7
|
10,48
|
8,8
|
8,39
|
10,2
|
12,52
|
1,935
|
April
|
12,86
|
18,3
|
14,36
|
21,36
|
14,26
|
17,9
|
14,4
|
13,13
|
Mai
|
18,87
|
20,51
|
22,67
|
20,83
|
13,9
|
21,06
|
21,06
|
17,387
|
Juni
|
22,76
|
23,03
|
24,56
|
20,46
|
23,0
|
23,93
|
21,36
|
21,43
|
Juli
|
29,35
|
23,93
|
25,35
|
25,87
|
27,9
|
21,42
|
23,61
|
26,42
|
Aug
|
21,03
|
24,0
|
24,93
|
28,71
|
22,39
|
23,81
|
25,45
|
25,48
|
Sept
|
22,6
|
16,86
|
19,76
|
23,06
|
17,23
|
23,16
|
20,6
|
18,0
|
Okt
|
15,45
|
12,58
|
16,19
|
11,97
|
13,29
|
14,84
|
13,87
|
15,58
|
Nov
|
13,26
|
6,83
|
9,4
|
11,26
|
7,9
|
8,26
|
8,13
|
7,3
|
Dez
|
7,64
|
3,06
|
3,29
|
3,06
|
-2,26
|
6,77
|
3,74
|
6,67
|
Temperaturen im
Monatsmittel
Obwohl 2010 im Durchschnitt die
niedrigsten Jahresmittel hat, sind die niedrigsten Monatsmittel meistens in
anderen Jahren zu finden. Kältester Januar, Mai, Oktober und Dezember waren
zwar 2010, kältester Februar, März, April und August waren 2006. Obwohl der
wärmste Januar und April im Jahr 2007 lag, liegen der kälteste September und
November auch im Jahr 2007. Allgemein betrachtet kann man sagen, dass auf sehr
warme Winter häufig sehr kühle Sommer folgen, wie zuletzt 2011 sowie auf kalte
Winter häufig sehr warme Sommer folgen, wie zuletzt 2013. Keine Spur also von
der prognostizierten dauerhaften Angleichung von Winter und Sommer.
Frühling MAM
|
Sommer JJA
|
Herbst SON
|
Winter D-J2F2
|
|
2006
|
11,62
|
24,38
|
17,105
|
7,36
|
2007
|
16,847
|
23,65
|
12,9
|
5,946
|
2008
|
15,838
|
24,948
|
15,118
|
3,19
|
2009
|
16,998
|
25,015
|
15,434
|
0,196
|
2010
|
12,185
|
24,13
|
12,807
|
1,56
|
2011
|
16,386
|
23,054
|
15,424
|
3,686
|
2012
|
15,993
|
23,476
|
14,201
|
2,28
|
2013
|
10,817
|
24,443
|
13,626
|
6,878
|
Nur bei den Jahreszeitlichen
Durchschnittstemperaturen kann man leichte Tendenzen feststellen, dass Frühling
und Winter wärmer werden und Sommer und Herbst kühler.
Währenddessen wird die Lage in
anderen Teilen der Welt immer dramatischer. Savannen werden zu Wüsten, Inseln
werden vom steigenden Meeresspiegel überspült, Polkappen schmelzen. Auch wenn es sich um geologisch völlig
normale Prozesse handelt, sind solch kleine Veränderungen für den Menschen
dramatisch. Auch wenn man in Deutschland den Klimawandel fast überhaupt nicht
spürt, ist die Welt längst darin angekommen.
Ausgehend von der Tatsache, dass
eine unbeeinflusste Natur die Dinge selbst wieder ins Lot bringt, halte ich
mittlerweile zwei Dinge für bedenklich: 1. Der winzig kleine Anteil, den der
Mensch an der Erderwärmung hat, kann unter bestimmten Umständen für eine
angeschlagene Natur das Zünglein an der Waage sein, dass sie die Veränderungen
nicht mehr, wie bisher selbst regulieren kann. 2. Auch die aktiven Bemühungen
des Menschen die Erderwärmung zu stoppen, könnten für eine selbst regulierende
Natur ein Problem darstellen.
Und eine weitere Überlegung bricht
sich die Bahn: Wenn, wie die obigen Daten uns Mutmaßungen zeigen, ein
Klimawandel, der in einigen Gegenden schon seit Jahrzehnten spürbar ist, in den
gemäßigten Breiten erst viel später spürbar wird, ist es dann vor allem ein
politisches Problem wenn die Staaten, die wirtschaftlich und technisch in der
Lage sind, Dinge zu ändern, ein Problem erst bemerken, wenn es schon zu spät
ist.
Ich behalte diese Entwicklungen
weiter im Auge.
Und das meinen die Wetterdienste
zu den Entwicklungen 2014 deutschlandweit.
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