Aktuell
gibt es über 35 kriegerische Auseinandersetzungen weltweit bei denen jährlich
zehntausende Menschen sterben. Der Bürgerkrieg in Syrien, die
Religionskonflikte in Nigeria, die Ukraine-Krise oder der Krieg gegen den IS
(oder ISIS) sind nur einige wenige Beispiele von denen wir auch täglich immer
mal wieder in den Nachrichten hören.
Mal
geht es um Geschäfte mit Drogen, blutige Bandenkriege und Mafiamorde, mal sind
es Bürgerkriege, die teilweise über Jahre oder Jahrzehnte andauern, ab und an
sind es Territorialkriege oder Ressourcenkonflikte und immer häufiger bekriegen sich Menschen ihrer
Religion wegen.
Vor
kurzem – zum 25-jährigen Jubiläum
des Mauerfalls – wurde es mir wieder klar, wie dankbar wir über den nun
schon mehrere Jahrzehnte andauernden Frieden in Europa sein dürfen und darüber,
dass uns keine hohen Mauern voneinander trennen.
2008,
als ich von meinem Studienaufenthalt
in Japan zurückflog (über Dubai und von da aus nach Frankfurt,
Deutschland), da überquerte das Flugzeug auch Pakistan, den Irak und den Iran
und weitere Länder, aus denen man damals immer wieder von kriegerischen
Auseinandersetzungen hörte. Aber von oben sah man davon nichts. Von oben sah
man ein wundervolles weites Land mit weitläufigen malerischen Landschaften. Aus
dem Flugzeug sieht man eine Welt ohne Grenzen.
Für mich war das damals eine wichtige Erfahrung und Erkenntnis. Grenzen
sind menschengemacht.
Jeden
Tag sterben Menschen durch Kriege. Nicht wenige wünschen sich deshalb eine Welt
ohne Kriege und ohne Grenzen.
Diese
Welt gibt es schon!
Wissenschaftler,
Forscher und die schlauesten Menschen unter uns sind schon jetzt in der Lage
trotz unterschiedlichster Herkunft, Regierungssysteme oder
Religionszugehörigkeiten in Frieden miteinander zu leben.
3 Beispiele für den Frieden unter den Völkern
Alexander Gerst, Maxim Suraev und Reid Wiseman
Am 9. November, einem Tag der ja für eine Vielzahl
geschichtlicher Ereignisse steht, veröffentlichte @Astro_Alex gemeinsam mit seinen Kollegen Maxim Suarev (Макс Сураев) und Reid
Wiseman ein Video, das sie zusammen auf der ISS gedreht hatten.
Auf Youtube gucken: https://www.youtube.com/watch?v=2gHMxdvsJ58
Es
erinnert uns auf besondere Weise daran, dass auf dieser kleinen Raumstation,
fernab der Kriege auf der Erde, Frieden möglich ist über Länder und Kulturen
hinweg. Selbst wenn sich die Herkunftsländer der Astronauten und Kosmonauten nicht
immer ganz grün sind – hier wird zusammengearbeitet und gemeinsam für die
Menschheit geforscht.
15
Staaten und Staatenkonglomerate haben derzeit teil an diesen Forschungen im
Weltraum. Die ISS ist damit ein strahlendes Beispiel wie Menschen
zusammenarbeiten und zusammenleben können in Frieden.
Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai
Der
Friedensnobelpreis 2014 ging an ein Mädchen aus Pakistan namens Malala
Yousafzai, die sich ihr Leben lang einsetzt für die Rechte von Frauen und
Mädchen und für das Recht auf Bildung und an Kailash Satyarthi, einen Inder,
der für die Reche der Kinder kämpft und gegen die Ausbeutung und Versklavung
von Kindern.
Die
beiden Nobelpreisträger streuen Salz auf die offenen Wunden in der Gesellschaft
und sind ein deutliches Zeichen des Nobelpreiskomitees für einen notwendigen
und wichtigen Weg hin zu mehr Rechten für Kinder und Frauen auf der Welt.
Alle
Kinder brauchen eine Kindheit, alle Kinder brauchen Bildung, da sind sie sich
einig.
Dass
grade ein Inder und eine Frau aus Pakistan gemeinsam diesen Preis erhalten sei
kein Zufall, meinen viele. Vielmehr soll das gemeinsame Auftreten der beiden
helfen, den Friedensprozess zwischen Pakistan und Indien wieder in Gang zu
bringen. Ein starkes Zeichen für den Frieden.
„Kinder
kommen als Menschen zur Welt und nicht als Pakistaner oder Inder. […] Wir
quetschen unsere Kinder in die immer gleichen Schubladen. […] Es kann ein Risiko
sein, die sichere Schublade zu verlassen. Es kann sogar gefährlich sein, aber
einer muss damit anfangen und vorangehen“, sagte Kailash Satyarthi (Quelle 1).
Darüber
gibt es auch ein Video: http://www.focus.de/politik/videos/fuer-kinderrechte-und-bildung-malala-yousafzai-und-kailash-satyarthi-erhalten-friedensnobelpreis_id_4336807.html
SESAME im Mittleren Osten
SESAME steht für Synchrotron light for Experimental Science and Applications in the
Middle East. Es ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von mehreren Ländern im
Mittleren Osten (derzeit Bahrain, Zypern, Ägypten, Iran, Israel, Jordanien,
Pakistan und Tükei), was 2003 ins Leben gerufen wurde (Quelle 2). Hier, nahe
der jordanischen Stadt Amman, forschen Wissenschaftler unterschiedlichster
Länder zusammen an gemeinsamen Projekten.
Dabei soll demnächst ein Teilchenbeschleuniger entstehen. Unter der
Schirmherrschaft der Unesco begann alles, als die deutsche Synchrotronanlage Bessy 1 verschenkt wurde. Daraufhin begannen
auch andere Länder verschiedene Teile für einen neuen Beschleuniger zu spenden.
2015 soll die Anlage in Betrieb genommen werden. Interdisziplinär und
international soll es dort zukünftig zugehen. "Die Teams werden gemischt
sein, Israelis werden mit Palästinensern, Türken mit Zyprioten, Iraner mit
Pakistanern zusammenarbeiten", sagte Maher Attal von der Universität in
Amman (Quelle 3). Wenn Forscher friedlich zusammenarbeiten während sich ihre (Herkunfts)länder
aufs Heftigste bekriegen, ist das nicht nur ein starkes Zeichen für den
Frieden, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Bildung womöglich der Schlüssel
zu einer Welt ohne Gewalt und Kriege ist.
Bildnachweise:
Bildnachweise:
http://www.tadamon.ca/post/category/jordan
http://www.sesame.org.jo/sesame/images/Press_Release/IMAG0589.jpg
http://www.sesame.org.jo/sesame/images/Press_Release/IMAG0589.jpg
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