Dienstag, 25. September 2018

YouTube – oder wie ich mir das Schreiben abgewöhnte



Es ist schon eine Weile her, dass ich etwas in meinem Blog hier geschrieben habe. Das liegt zum einen an meinem Sohn, zum anderen aber an YouTube.

Ein bisschen Urschleim
Ich war 9 und las beim Arzt in einer Zeitung von einem Mann, der auf eine Videokamera sparte und anfing damit Videos zu machen. Er verdiente später damit sein Geld. Das war 1995. Ein Jahr zuvor hatten wir an der Schule ein Videoprojekt gehabt, damals noch mit einer mächtig schweren Schulterkamera, die auf eine VHS-Kassette aufnahm. Seitdem wurde ich den Wunsch nicht los, Filme drehen zu wollen. Und diese Idee mit „auf eine Kamera sparen“ hörte sich gar nicht so verkehrt an. Wir waren damals weit entfernt von Handys, weit entfernt von Kompaktkameras, die HD-Videos aufzeichnen konnten. 1995 drehte man „Home-Videos“ mit dem Camcorder – auf kleine Magnetbandkassetten. Damals der heiße Scheiß, heute mega old-school. Und darauf wollte ich damals sparen.

Meine erste eigene Kamera…
…kaufte ich 1999 kaufte für rund 900 DM: Eine Hi8-Kamera, die TR918E von Sony.
Damals das high-end-Produkt, mit 0 Lux und Infrarotsensor ausgestattet. Externe Mikrofone konnte man auch anschließen. Und das bei einem Gewicht von lediglich 900 g. Nice. Ich hütete sie wie meinen Augapfel. Die Batterien kosteten ein Vermögen, hatten aber auch 280 Minuten Standby-Zeit. Und man konnte sie wechseln! Steht man mitten in der Pampa, Akku leer, schnell die Batterie gewechselt. Dinge, die heutige Kameras leider nicht mehr drauf haben. Und ich filmte munter drauf los: Urlaub Österreich, Urlaub Deutschland, Urlaub USA, schließlich auch Urlaub Japan und als allerletztes 2010 Urlaub Italien. Da ging das gute Gerät mit seinen sagenhaften 360.000 Pixeln dann in Rente. Wohlverdient dann auch.


Späte Liebe & YouTube
Ich hing an meinem Camcorder – und verpasste deshalb wohl auch den Absprung ins digitale Zeitalter. Erst 2008 leistete ich mir eine Digitalkamera. Und ich merkte bald, dass selbst die im Vergleich zu den Fotos qualitativ schlechteren Videos mit dieser Digitalkamera besser waren als jedes Video meiner Hi8-Kamera. Ich meldete mich noch in Japan bei YouTube und Wikipedia an. Zu spät für den Anschluss? Fas alle Messen waren schon gesungen. Ich studierte, machte meinen Abschluss, begann mit Arbeiten und wurde Mama – das Filmen blieb auf der Strecke. Ich schnitt während des Studiums immer wieder Videos, kleinere Aufträge für DVDs, aber nahm keine eigenen Videos auf. 2012 erst entdeckte ich die YouTube-Plattform für mich wieder – als Zuschauer. Immer mehr kamen alte Ideen wieder hoch. Die Welt hatte sich verändert: Ein Filmemacher brauchte heute keinen Fernsehsender mehr, um seine Videos zu zeigen, es genügte eine Plattform im Internet. Aber die Filme, die sind immer noch dieselben.

Zweite Chance
Seitdem feile ich im Geiste an einigen kleineren und größeren Projekten, die ich später irgendwann mal in die Tat umsetzen wollte. Ein ambitioniertes Ein-Mann-Projekt inmitten einer 40-Stunden-Woche und einer kleinen Familie. Seitdem entstanden ca. 20 kleinere Projekte, die meisten liegen ungeschnitten auf Platte. Seit Anfang 2018 versuche ich das zu ändern. Zugegeben, es interessiert nur einen kleinen Kreis, was ich da auf YouTube fabriziere, aber das ist egal, solange es Spaß macht.

Hier eine kleine Auswahl an Filmen, die seitdem entstanden sind:
Flash! Über 165 Blitze in 13 Minuten! WOW! | Natur-Meditation, Regengeräusche 


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